Die Konzeption
Was sind unsere Ziele?
Wie können wir eine moderne Bibliothek unterstützen?
Stadtbibliothek Rottenburg - entdecken, lernen, lesen,
gestalten, teilen, reden.
Als Förderverein, also als
Vertretung der Nutzer der Stadtbibliothek, haben wir uns im Vorfeld viele
Gedanken gemacht. Die Vorfreude bei den Rottenburgern war groß, es gab aber
auch immer noch Zweifler, die meinten, dass diese Ausgaben und Unterhaltungskosten
einer Bibliothek anders sinnvoller eingesetzt werden könnten.
Wir haben uns informiert:
Die Mitglieder machten
Bibliotheksfahrten - von Aarhus über Biberach, Stuttgart, Reutlingen und
Tübingen, um nur einige zu nennen. Wir lernten viel, was heute eine moderne
Bibliothek ausmacht. Neben der klassischen Medienausleihe ging es immer wieder
um so großartige Begriffe wie „kulturelle Grundversorgung“. Ein öffentliches
Wohnzimmer, ein nicht kommerzieller Aufenthaltsort, ein Ort zum Schmökern und
Arbeiten für Schüler, Studenten, Migranten…, ein Ort an dem Lese- und
Medienkompetenz vermittelt wird. Neben dem Begegnungs- und Lernort stand immer
wieder der Ort für Kultur und Veranstaltungen im Fokus.
Wir haben die Bevölkerung
befragt:
Mit Unterstützung von Studenten
des Studiengangs Bibliotheks- und informationsmanagement der HdMI in Stuttgart
und Professorin Cornelia Vonhoff konnten wir einen Planungsworkshop für die
Rottenburger anbieten. Mit Lego Bibliothek denken: d.h. mit Lego Serious Play
wurden Gestaltungsideen visualisiert und dann in der Moderation mit
Bibliotheksfachleuten diskutiert.
Die Senioren Rottenburgs haben wir bei einer Veranstaltung im Rahmen von „Kultur am Nachmittag“ mit einem Fragebogen zu ihren Wünschen und Erwartungen an die Dienstleistungen der neuen Bibliothek befragt.
Zu einem Vortrag mit Diskussion haben wir den Bibliotheksexperten Franz Raumel, Leiter des MIZ Biberach eingeladen, der in seinem Vortrag „Die Bibliothek heute - Profil einer modernen Bibliothek Denkanstöße vermittelte.
Auf unserem Blog auf unserer Homepage gab es Möglichkeiten sich mit Vorschlägen und Anregungen zu melden und zu diskutieren.
Wir haben folgende Schlüsse
für unsere Mitarbeit gezogen:
Grundsätzlich ist das
Bibliotheksteam konzeptionell für die Ausrichtung der Bibliothek
verantwortlich. Wir als Förderverein können die Wünsche der Nutzer einbringen,
die wir abgefragt haben und die uns immer wieder zugetragen werden und dazu unsere
ehrenamtliche Mitarbeit anbieten, um Dienstleistungen zu verbessern und zu
erweitern. Einerseits sind wir für das Fund-und Friendraising zuständig
und haben dadurch die Bibliothek in den Blickpunkt gerückt und einiges zur
Anschaffung beigetragen, was der jährliche Haushalt nicht hergab.
In der Bibliothek selber wollen wir unterstützend arbeiten, aber keine Stellen ersetzen. Konkret aktiv geworden ist der Verein bei bibliothekarischen Hilfsarbeiten (Digitalisierung, Rücksortierung, Einbinden der Medien, Flohmarkt u.a.) Ein Schwerpunkt liegt auf der Leseförderung - der Verein Lesementoren ging aus unserem Verein hervor. Beim Vorlesetreff am Samstag lesen Vereinsmitgliedern Kindern im 1. OG vor, während die Eltern im Café Stadtgespräch oder beim Einkaufen eine Auszeit haben. Als Anreiz zum Lesen versteht sich auch der vom Verein durchgeführte Literaturkreis. Politisch Interessierte spricht der von Vereinsmitgliedern organsierte politische Geprächskreis an. Der Spielekreis fördert Gemeinsamkeit. Zur Förderung der digitalen Medienarbeit und digitalen Lesekompetenz führte der Verein eine digitale Sprechstunde wöchentlich durch, bei der Einführung in die Benutzung der Hard-und Software der Bibliothek ( OPAC, Tolino, e-Leihe, eCircle, Bildschirmlesegerät etc.) gegeben wird. Ein Jahr haben wir einen offenen Spieletreff für Jugendliche finanziert. Der von uns finanzierte Verbuchungsautomat für Kinder im 1. OG soll die Kinder autark in ihrer Bibliothek ausleihen lassen. Den Menschen mit Sehbehinderung boten wir Schulungen an dem von uns finanzierten Lesegerät an. Uns ist es wichtig, alle Nutzergruppen anzusprechen und zu motivieren, die Stadtbibliothek über die Ausleihe hinaus zu nutzen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Vermarktung der Bibliothek nach außen. Über die Jahre haben wir lokalen Schriftstellern, Musikern und Theaterschaffenden ein Forum gegeben. Diese Veranstaltungen im Café Stadtgespräch und auch die Sommerleseabende haben Rottenburgs Kulturleben bereichert. Immer nach dem Motto des Fördervereins: Bücher brauchen Freunde.
Einen Herzenswunsch aller Bibliothekbenutzer - erweiterte Öffnungszeiten morgens, abends und am Wochenende - wäre ein Betätigungsfeld für den Förderverein, bei dem das Team der Stadtbibliothek kolossal entlastet werden könnte. Das Konzept der „open library“, das in vielen Bibliotheken praktiziert wird, wünschen wir uns auch für Rottenburg. Hier könnte die Bibliothek länger geöffnet bleiben und Ehrenamtliche könnten bei der Aufsicht unterstützen.
https://www.treffpunkt-kommune.de/open-library-mehr-bibliothek-fuer-die-buerger/
https://www.stabi-hb.de/services/open-library