Über diesen Link erreichen Sie die Zusammenfassung der vergangenen Veranstaltungen.
Unter Veranstaltungen - Politischer Gesprächskreis - Suche können Sie auch über Schlagwörter in den Protokollen der vergangenen Veranstaltungen suchen.
Politischer Gesprächskreis
Montag, 30.09.2024 von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr
im Cafe Stadtgespräch, Stadtbibliothek Rottenburg
Wie konnte es so weit kommen?
Wie seit Monaten absehbar, erzielte die als rechtsextrem eingestufte AfD in Thüringen und Sachsen Stimmenanteile von über 30% und damit fast drei Mal so viel Stimmen wie die Parteien der Ampelkoalition zusammen. In THÜ wurde sie gar stärkste politische Kraft, was lt. Umfragen auch in Brandenburg möglich ist. Viele im Land fragen sich, wie es so weit kommen konnte, obwohl es doch zur Wendezeit in der DDR zahlreiche politische Initiativen gab, „die den historischen Moment der Öffnung in ein Laboratorium des demokratischen Neuanfangs verwandelt und konstruktive Ideen für eine Neugestaltung des gesellschaftlichen Lebens entwickelt haben“.
Wie trotz dieser demokratischen Mobilisierung einer sich von der Diktatur der SED befreienden Gesellschaft seit der Wiedervereinigung ein so fruchtbarer Nährboden für Rechtspopulismus und -extremismus entstehen konnte, dazu liefern u. a. die kürzlich von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlichte Studie „Wie tickt Thüringen?“ sowie die Historikerin Christina Morina in ihrem viel beachteten Buch „Tausend Aufbrüche - Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren“ aufschlussreiche Erklärungsversuche. Vor allem wird die widersprüchliche Bilanz der politischen Entwicklung in Ostdeutschland meist vereinfacht und verzerrt dargestellt: „Hier die Jahre vor, dort die Jahre nach dem Umbruch; hier die Diktaturgeschichte der DDR, dort die Demokratiegeschichte der BRD; hier die schockartige Übernahmeerfahrung, dort die unverfrorene Abwicklung dieser Übernahme; hier die demokratieskeptische Restgesellschaft und dort die liberalisierte Zivilgesellschaft.“
Im Kontext der drei Landtagswahlen analysieren wir anhand der Thüringen-Studie und der Thesen von Christina Morina den Wandel des Demokratieverständnisses, die dazu aufschlussreiche Erklärungsversuche anbieten.
Impuls und Moderation: Wolfgang Hesse und Karl Schneiderhan
Immer am letzten Dienstag im Monat treffen sich Menschen,
um sich über ein bestimmtes Thema auszutauschen. In der Regel gibt es ein
Impulsreferat, dann ist die Diskussionsrunde eröffnet.
Der Gesprächskreis versteht sich als offenes Angebot an politisch Interessierte. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Hinweis zum Schutz- und Hygienekonzept:
Für die Veranstaltung gelten die aktuelle Corona-Verordnung des Landes sowie das von der Stadt für die Nutzung städtischer Räume vorgeschriebene Hygienekonzept. Die Teilnehmerzahl ist auf 36 Personen begrenzt.