>>Die Kenntnis der weißrussischen Literatur außerhalb
der Sowjetunion ist gering<< schrieb der Slavist Ferdinand Neureuter 1983, und dieser Zustand hat sich bis heute nicht geändert. An diesem Abend wird vor allem Viktor Martinowitsch vorgestellt, ein belarussischer Autor, der (noch) in Minsk lebt und in seinem großartigen, von Thomas Weiler ins Deutsche übertragenen Roman >>Revolution<< (dt. 2021) ein treffendes Bild von einer Gesellschaft zeichnet, die auf Korruption, Machtmissbrauch und Phantasiegebilden der Reichen beruht. Zugleich ist dieses Sittengemälde der gegenwärtigen belarussischen Gesellschaft, das Martinowitsch hier zeichnet, eine Hommage an die Literatur.